Im letzten Beitrag haben wir schon darüber berichtet: Am Messestand unseres Projektpartners common sense auf der LEARNTEC wurde auch der PRiVENT E-Learning Kurs als Beispiel für ein gelungenes Lern-Konzept vorgestellt. In diesem Bericht wollen wir Ihnen die besonderen Herausforderungen medizinischer Fortbildungen vorstellen – und wie wir sie in unserem E-Learning mit Fallbeispielen gelöst haben.
Was macht digitale medizinische Fortbildungen zur Herausforderung?
Die medizinische Fortbildung wird oft auch „Medical Education“ genannt. Unter „Continuing Medical Education“ oder CME versteht man die „kontinuierliche berufsbegleitende Fortbildung“ in der Medizin, die für alle Ärzt:innen in Deutschland verpflichtend ist. Innerhalb von 5 Jahren müssen sie jeweils mindestens 250 sogenannte CME-Punkte sammeln, die sie für die Teilnahme an Fortbildungen erhalten.
Vor allem im digitalen Bereich steht Medical Education vor besonderen Herausforderungen, da der hohe Praxisbezug in der Medizin hier nicht leicht zu vermitteln ist. Im Präsenz-Unterricht können (angehende) Mediziner:innen direkt mit Patient:innen oder speziell dafür eingesetzten Schauspieler:innen interagieren und ihre klinischen Fähigkeiten in nahezu realen Situationen entwickeln. Im E-Learning müssen medizindidaktische und interaktive Strategien eingesetzt werden, um diesen praktischen Aspekt adäquat abzubilden. Durch den Einsatz von interaktiven Elementen wie Videos, Animationen und interaktiven Übungen können komplexe medizinische Konzepte anschaulich und verständlich vermittelt werden.
Eine besonders praxisnahe und effektive Methode besteht darin, Simulationen einzusetzen, bei denen virtuelle Patient:innen oder Fallstudien realitätsnah dargestellt werden. Durch die Interaktion mit diesen virtuellen Szenarien können die Lernenden ihre diagnostischen und therapeutischen Fähigkeiten trainieren. Genau darauf setzen wir auch im PRiVENT-E-Learning.
Der Fall Olga Koslovska
Was klingt wie eine nie veröffentlichte Geschichte von Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes ist…
…eigentlich genau das. Denn die Medizin gleicht oft auch detektivischer Arbeit. Das macht sie so spannend und abwechslungsreich. Anhand von Fallbeispielen in E-Learnings wird nicht nur der oben beschriebene Praxisbezug geschult, sondern es macht auch Spaß. Das wiederum erhöht die Motivation und auch den Lernerfolg. Olga Koslovska ist das dritte Fallbeispiel in unserem E-Learning. Zur Vertiefung der Lern-Inhalte haben wir die Fallgeschichten mit etwas Abstand voneinander freigeschaltet.
Die Lernenden verfolgen die Fallgeschichten wie sie im medizinischen Alltag ablaufen: Die Patient:innen werden mit ihrer Vorgeschichte vorgestellt, relevante Daten aus Diagnostik und Therapie und eine zeitliche Abfolge von Ereignissen werden geschildert. Auch weitere zum Thema gehörende Wissensinhalte werden geschickt in die Fälle integriert – z.B. in Form von Team-Besprechungen und Visiten, deren Aufzeichnungen die Lernenden sich anhören können. Diese Audio-Sequenzen professionell vertont und sind didaktisch durchdacht aufgearbeitet. In solchen Sequenzen können z.B. durch nachfragende Azubis oder durch eine Diskussion zwischen Expert:innen zusätzliche Wissensinhalte vermittelt werden, die nicht unmittelbar zur Fallgeschichte gehören.
Durch die komplexen, aber didaktisch durchdachten Fälle ist jede Fallgeschichte ein E-Learning im E-Learning, das theoretische Inhalte begreifbar macht und in einen konkreten Kontext stellt. Bei den Lernenden kommen diese praxisbezogenen Einheiten sehr gut an, weshalb sich für uns der höhere Aufwand in der Aufarbeitung der Inhalte auf jeden Fall gelohnt hat!
Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die zu Atemnot und Husten führen kann. Lungensport kann Asthmatiker:innen unterstützen, die Atemwege zu stärken, die Atemkontrolle zu verbessern und die Belastungstoleranz zu erhöhen. Für Asthmatiker:innen ist es wichtig, das Training an symptomfreien Tagen durchzuführen und bestimmte Auslöser wie kalte Luft oder Allergene zu vermeiden. Die Verwendung von bronchienerweiternden Medikamenten vor dem Training kann ebenfalls hilfreich sein.
Interstitielle Lungenkrankheiten
Interstitielle Lungenkrankheiten umfassen verschiedene Erkrankungen, bei denen das Lungengewebe entzündet und vernarbt ist. Durch Lungensport können die Atemkapazität verbessert, die Beweglichkeit des Brustkorbs erhöht und die allgemeine körperliche Fitness gesteigert werden. Da interstitielle Lungenkrankheiten jedoch unterschiedliche Auswirkungen haben können, ist es wichtig, individuelle Einschränkungen und Empfehlungen der behandelnden Ärzt:innen zu berücksichtigen. Ein angepasstes Trainingsprogramm unter Anleitung spezialisierter Therapeut:innen kann dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse zu erfüllen.
Pulmonale Hypertonie
Pulmonale Hypertonie ist eine Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Lungengefäßen erhöht ist. Bei dieser Erkrankung ist es wichtig, dass das Trainingsprogramm auf die individuelle Belastbarkeit und Toleranz abgestimmt wird. Leichte bis moderate körperliche Aktivität kann helfen, die körperliche Ausdauer zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Jedoch sollten Patient:innen mit pulmonaler Hypertonie intensives Training oder plötzliche körperliche Anstrengung vermeiden, da dies zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann. Je nach Schweregrad sollten sie an darauf spezialisierten Sportgruppen teilnehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem ärztlichen und therapeutischen Fachpersonal ist hier besonders entscheidend, um ein sicheres und wirksames Trainingsprogramm zu entwickeln.
Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen
Unabhängig von der spezifischen Lungenerkrankung gibt es einige allgemeine Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Ausübung von Lungensport beachtet werden sollten. Dazu gehören das Aufwärmen vor dem Training, das Tragen einer passenden Atemschutzmaske in staubigen oder verschmutzten Umgebungen und die Beachtung von Warnsignalen wie Atemnot oder Schwindel während des Trainings. Konsultieren Sie immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, bevor Sie mit einem neuen Trainingsprogramm beginnen.
Abschließend möchten wir betonen, dass jede:r Patient:in individuelle Bedürfnisse hat und es wichtig ist, vor Beginn eines Lungensportprogramms mit den behandelnden Ärzt:innen zu sprechen. Eine fachkundige Anleitung und regelmäßige Überwachung können dazu beitragen, dass das Training den spezifischen Anforderungen und Einschränkungen der jeweiligen Lungenerkrankung gerecht wird.
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