Reisen bereichert das Leben. Für Menschen mit Lungenerkrankungen kann es jedoch auch eine Herausforderung darstellen. Richtig geplant, um gesundheitliche Risiken zu minimieren, lässt sich der Urlaub jedoch in vollen Zügen genießen. Mit diesem Artikel möchten wir Ihnen die wichtigsten Aspekte vorstellen, auf die Menschen mit Lungenerkrankungen beim Verreisen achten sollten. Darüber hinaus haben wir auch ein paar grundlegende Empfehlungen für geeignete und weniger geeignete Reiseziele für Sie zusammengestellt.
Wichtige Vorbereitungen vor der Reise
Je stärker die gesundheitlichen Einschränkungen sind, desto eher sollten Sie auch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt in Ihre Urlaubsplanung einbinden. Lassen Sie sich im Zweifelsfall besser vor der Reise noch einmal durchchecken, Ihren aktuellen Gesundheitszustand bewerten und Empfehlungen für die Reise geben. Wichtig sind zum Beispiel Informationen über die Möglichkeit, Sauerstoffgeräte mitzunehmen, und eventuell sinnvolle Impfungen. Lassen Sie sich außerdem eine ärztliche Bescheinigung ausstellen, die die medizinische Notwendigkeit Ihrer Medikamente erklärt. Dies kann bei der Einreise in andere Länder hilfreich sein. Benötigen Sie zusätzlichen Sauerstoff auf der Reise, kann auch eine Bescheinigung für die Airline nötig sein (s.u.).
Nehmen Sie in jedem Fall einen ausreichenden Vorrat Ihrer Medikamente inkl. Notfallmedikation mit. Nicht nur für die gesamte Reisedauer, sondern planen Sie auch eine eventuell durch die Bedingungen vor Ort notwendige Dosierungs-Anpassung ein. Tragen Sie eine Liste der Medikamente und Dosierungen immer bei sich.
Unter Umständen kann es sinnvoll sein, sich vor der Reise über medizinische Versorgungseinrichtungen am Zielort zu informieren. Auch die Erreichbarkeit von Ärzt:innen und Krankenhäusern sowie die Notfallnummern am Urlaubsort sollten geklärt sein.
Zu guter Letzt sollten Sie Reiseversicherungen (z.B. Reiserücktritt, Reiseabbruch, Gepäckversicherung und Reisekrankenversicherung) abschließen, die auch chronische Erkrankungen abdecken. Sie bietet Schutz im Falle eines gesundheitlichen Notfalls und kann die Kosten für medizinische Behandlungen im Ausland übernehmen.
Tipps für An- und Abreise
Wenn Sie eine Lungenerkrankung haben, sollten Sie sich während der An- und Abreise körperlich keinesfalls überanstrengen und stets auf die Signale Ihres Körpers hören. Pausen sind wichtig, um Überanstrengung und Atemnot zu vermeiden. Planen Sie daher einen gewissen Zeitpuffer bei einzelnen Stationen ein, um weder an Bahn- noch Flughäfen in Zeitnot zu geraten. Auch der Transport von schwerem Gepäck sollte vermieden oder delegiert werden.
Die Einhaltung hoher Hygienestandards ist essenziell, um Infektionen zu vermeiden, die die Lungenfunktion beeinträchtigen könnten. Dies umfasst regelmäßiges Händewaschen und soweit möglich das Vermeiden von Menschenmengen – vor allem während der Grippe- oder Erkältungssaison. Tragen Sie zur Vorsicht am besten einen Mund-Nase-Schutz.
Bei Flugreisen kann die Sauerstoffversorgung an Bord ein wichtiger Aspekt sein. Viele Airlines bieten eine Sauerstoffversorgung auf Langstreckenflügen an, jedoch muss dies oft im Voraus angemeldet werden. Hierfür ist in der Regel ein ärztliches Attest nötig, das die Notwendigkeit bescheinigt.
Geeignete Reiseziele für Menschen mit Lungenerkrankungen
Ein Aufenthalt in Regionen mit extremen klimatischen Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit, oder extremer Hitze oder Kälte, kann für Menschen mit Lungenerkrankungen problematisch sein. Suchen Sie sich lieber ein Reiseziel mit gemäßigtem Klima und guter Luftqualität aus.
Dazu zählen zum Beispiel Küstenregionen, da sie eine salzhaltige und meist auch sehr saubere Luft bieten, die wohltuend für die Atemwege sein kann. Besonders die Nord- und Ostseeküsten sind für ihre gute Luftqualität bekannt und bieten zudem ein gemäßigtes Klima.
Auch Aufenthalte in mittleren Höhenlagen, wie den Alpen oder den Pyrenäen, können sich positiv auf die Lungenfunktion auswirken. Die klare und frische Bergluft ist besonders für Menschen mit Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) geeignet. Höhere Lagen sollten Sie jedoch eher nicht bereisen, da die dünnere Luft bestehende Atemprobleme verstärken kann.
Ideale Reiseziele in Deutschland sind beispielsweise Orte mit Thermalquellen, wie Bad Füssing oder Bad Reichenhall. Sie bieten nicht nur landschaftliche und kulturelle Highlights, sondern auch therapeutische Anwendungen, die speziell auf Lungenerkrankungen ausgerichtet sind. Diese Kurorte sind bekannt für ihre Inhalations- und Atemtherapien.
Wenn Sie in Ihrem Urlaub gerne fremde Städte erkunden, suchen Sie sich Städte mit niedriger Luftverschmutzung als Reiseziel aus, wie zum Beispiel Zürich, Kopenhagen oder Stockholm. Auch die gute medizinische Versorgung und die hohe Lebensqualität in diesen Städten tragen zu einem unbeschwerten Urlaub bei.
einen guten Überblick, über die Luftqualität von Städten erhalten Sie zum Beispiel auf dieser Website.
Fazit
Reisen mit Lungenerkrankungen ist durchaus möglich, wenn die richtigen Vorkehrungen getroffen werden. Eine sorgfältige Planung, Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und die Wahl des passenden Reiseziels helfen, gesundheitliche Risiken zu minimieren und einen erholsamen Urlaub zu genießen. Mit der richtigen Vorbereitung und Beachtung der individuellen Bedürfnisse steht einer unbeschwerten Reise nichts im Weg.
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