…hat noch immer keine Hürde im Leben unseren aktuellen Gast im Podcast klein bekommen. Maria-Cristina Hallwachs ist seit einem Badeunfall im Jahr 1993 vom Hals ab Querschnittsgelähmt und dadurch auch auf eine Beatmung angewiesen. Damals war sie gerade einmal 18 Jahre alt. Natürlich hat sie sich ihr Leben anders vorgestellt und doch hat sie es trotz aller Einschränkungen fest im Griff und sagt von sich: „Ich führe ein glückliches und zufriedenes Leben!“
Einblicke in den Alltag
Im Gespräch mit Frau Litke berichtet Frau Hallwachs von ihrem Alltag und 30 Jahren Erfahrung mit einer Querschnittslähmung. Sie stellt ihre technischen Alltagshelfer vor und berichtet, wie die sich in den letzten Jahrzehnten mit dem Fortschritt der Technik geändert haben. Sie gibt einen Einblick in das Team von Menschen, das sie umgibt und welche Herausforderungen es mit sich bringt, Hände und Füße von anderen „leihen“ zu müssen und im Alltag auf Unterstützung angewiesen zu sein.
Frau Hallwachs erzählt aber auch davon, was sie der Gesellschaft zurückgibt: Da sie sich kurz nach dem Unfall gewünscht hätte, mit jemandem in einer ähnlichen Situation zu reden, macht sie genau das seit etlichen Jahren. Sogar per Hausbesuch. Denn es täuscht, dass Frau Hallwachs in unserem Podcast nur per Video zugeschaltet ist – auch wenn natürlich immer jemand dabei sein muss, reist sie gerne und ist auch im Alltag mobil unterwegs.
Neben der direkten Unterstützung von Betroffenen engagiert sie sich bei Fachgesellschaften wie zum Beispiel der Deutschen Interdisziplinären Gesellschaft für Außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V..
All die unglaublich spannenden Themen, über die Frau Hallwachs mit Frau Litke spricht, erfahren Sie im Podcast, den wir allen wärmstens ans Herz legen möchten. In diesem Artikel haben wir uns einen Aspekt herausgesucht, auf den wir näher eingehen möchten: Die Art, wie Frau Hallwachs beatmet wird. Denn die ist enorm spannend und vielleicht nicht allen bekannt.
Beatmung per Zwerchfell-Nerven-Stimulator
Eine Langzeitbeatmung assoziieren die meisten Menschen mit einer Trachealkanüle. Tatsächlich hat Frau Hallwachs auch einen solchen Zugang und wird nachts darüber beatmet. Tagsüber aber sieht man ihr die Beatmung nicht an. Sie atmet auf „natürliche“ Art über Aktivierung des Zwerchfells. Dieser Muskel funktioniert bei Frau Hallwachs zwar, nur kann ihr Nervensystem ihn nicht ansteuern und zur Kontraktion bringen. Das übernimmt ein sogenannter Zwerchfell-Nerven-Stimulator (auch als “Phrenic Nerve Stimulator” bezeichnet).
Das Gerät, das zum Teil in den Körper implantiert ist, wird seit mehreren Jahrzehnten zur Beatmung von Querschnittsgelähmten eingesetzt. Die erste erfolgreiche Implantation eines solchen Stimulators wurde im Jahr 1989 am Baylor College of Medicine in Houston durchgeführt. Als Frau Hallwachs Ende 1993 mit der Entscheidung konfrontiert war, sich für eine Art der Beatmung zu entscheiden, war die Technik also zwar erprobt, aber doch noch relativ jung. So wie Frau Hallwachs auch, die sich darum relativ sorglos dafür entschied – und recht behielt! Denn der Zwerchfell-Nerven-Stimulator bietet einige Vorteile gegenüber anderen Beatmungsmethoden, insbesondere im Hinblick auf die Erhaltung der Lebensqualität. Im Vergleich zur invasiven Beatmung über eine Trachealkanüle oder eine maschinelle Beatmung ist der Zwerchfell-Nerven-Stimulator weniger belastend und weniger invasiv. Patient:innen können normal sprechen und essen und selbst das Atmen wirkt fast natürlich, bis auf die Tatsache, dass ein fester Rhythmus eingestellt ist. Während gesunde Menschen am Ende eines Satzes atmen würden, atmet Frau Hallwachs alle vier Sekunden – egal an welcher Stelle sie gerade im Satz ist.
Reinhören lohnt sich!
Wenn Sie mehr über und von Frau Hallwachs erfahren möchten, dann sollten Sie sich die Folge unbedingt anhören. Außerdem lohnt sich ein Blick auf ihre Website (https://leben-mit-beatmung.de/). Die Geschichte von Frau Hallwachs und wie sie ihren Alltag meistert ist spannend und berührend und macht unglaublich viel Mut.
Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Informationsmaterial?
Dann hören Sie gerne in unseren Podcast hinein. Die Links zu Spotify und Youtube finden Sie bei den Social-Icons auf dieser Seite. Der Podcast steht Ihnen jedoch auch auf allen anderen gängigen Plattformen zur Verfügung. In unserem Downloadbereich können Sie sich außerdem gerne die Flyer für Patient:innen oder Fachkreise herunterladen. Auf der Startseite finden Sie darüber hinaus ein Erklärvideo, das PRiVENT kurz und knapp erklärt.