August 20, 2023

Lungensport: Wirksames Training für verschiedene Lungenerkrankungen

Lungenerkrankungen wie Mukoviszidose, COPD und Asthma können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Lungensport ist eine effektive Methode, um die Lungengesundheit zu verbessern und die Symptome zu lindern. Mit Lungensport bzw. Sport für Patient:innen mit Lungenerkrankungen haben wir uns auf diesem Blog schon häufiger beschäftigt. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, warum Lungensport für Patient:innen mit verschiedenen Lungenerkrankungen geeignet ist, welche spezifischen Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten sind und welche Besonderheiten für die einzelnen Erkrankungen beachtet werden sollten.

Mukoviszidose

Mukoviszidose ist eine erbliche Erkrankung, die die Lunge und andere Organe betrifft. Lungensport kann dazu beitragen, die Lungenfunktion zu verbessern, die Atemmuskulatur zu stärken und kann vor allem dabei helfen, den Schleimtransport aus der Lunge heraus zu unterstützen. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Grenzen zu respektieren und das Training an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Spezialisierte Trainer:innen und Atmungs- oder Physiotherapeut:innen können dabei helfen, ein maßgeschneidertes Trainingsprogramm zu entwickeln.

COPD

COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die zu zunehmenden Atembeschwerden führt. Lungensport kann dabei helfen, die körperliche Ausdauer zu verbessern, die Atmung zu erleichtern und dadurch die Lebensqualität zu steigern. Bei COPD-Patient:innen ist es vor allem wichtig, das Training langsam zu steigern und regelmäßige Pausen einzulegen. Atemtechniken wie die Lippenbremse und die Atemkontrolle können (und sollten) in einigen Fällen ebenfalls in das Training integriert werden.

Asthma

Asthma ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, die zu Atemnot und Husten führen kann. Lungensport kann Asthmatiker:innen unterstützen, die Atemwege zu stärken, die Atemkontrolle zu verbessern und die Belastungstoleranz zu erhöhen. Für Asthmatiker:innen ist es wichtig, das Training an symptomfreien Tagen durchzuführen und bestimmte Auslöser wie kalte Luft oder Allergene zu vermeiden. Die Verwendung von bronchienerweiternden Medikamenten vor dem Training kann ebenfalls hilfreich sein.

Interstitielle Lungenkrankheiten

Interstitielle Lungenkrankheiten umfassen verschiedene Erkrankungen, bei denen das Lungengewebe entzündet und vernarbt ist. Durch Lungensport können die Atemkapazität verbessert, die Beweglichkeit des Brustkorbs erhöht und die allgemeine körperliche Fitness gesteigert werden. Da interstitielle Lungenkrankheiten jedoch unterschiedliche Auswirkungen haben können, ist es wichtig, individuelle Einschränkungen und Empfehlungen der behandelnden Ärzt:innen zu berücksichtigen. Ein angepasstes Trainingsprogramm unter Anleitung spezialisierter Therapeut:innen kann dabei helfen, die individuellen Bedürfnisse zu erfüllen.

Pulmonale Hypertonie

Pulmonale Hypertonie ist eine Erkrankung, bei der der Blutdruck in den Lungengefäßen erhöht ist. Bei dieser Erkrankung ist es wichtig, dass das Trainingsprogramm auf die individuelle Belastbarkeit und Toleranz abgestimmt wird. Leichte bis moderate körperliche Aktivität kann helfen, die körperliche Ausdauer zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Jedoch sollten Patient:innen mit pulmonaler Hypertonie intensives Training oder plötzliche körperliche Anstrengung vermeiden, da dies zu einer Verschlechterung der Symptome führen kann. Je nach Schweregrad sollten sie an darauf spezialisierten Sportgruppen teilnehmen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem ärztlichen und therapeutischen Fachpersonal ist hier besonders entscheidend, um ein sicheres und wirksames Trainingsprogramm zu entwickeln.

Allgemeine Vorsichtsmaßnahmen

Unabhängig von der spezifischen Lungenerkrankung gibt es einige allgemeine Vorsichtsmaßnahmen, die bei der Ausübung von Lungensport beachtet werden sollten. Dazu gehören das Aufwärmen vor dem Training, das Tragen einer passenden Atemschutzmaske in staubigen oder verschmutzten Umgebungen und die Beachtung von Warnsignalen wie Atemnot oder Schwindel während des Trainings. Konsultieren Sie immer Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, bevor Sie mit einem neuen Trainingsprogramm beginnen.

Abschließend möchten wir betonen, dass jede:r Patient:in individuelle Bedürfnisse hat und es wichtig ist, vor Beginn eines Lungensportprogramms mit den behandelnden Ärzt:innen zu sprechen. Eine fachkundige Anleitung und regelmäßige Überwachung können dazu beitragen, dass das Training den spezifischen Anforderungen und Einschränkungen der jeweiligen Lungenerkrankung gerecht wird.

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